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Sowohl in Chile als auch in Uruguay spielt der Lebensmittelmarkt eine entscheidende Rolle in ihren jeweiligen Wirtschaftssystemen. Chile, als bedeutender internationaler Akteur im Lebensmittelhandel, öffnet interessante Möglichkeiten für Nahrungsmittel-Exporteure. Für die Verbraucher in Chile steht der Kauf von Obst und Gemüse zusammen mit Fleisch an oberster Stelle auf der Einkaufsliste. Rund 20 % des Budgets, das chilenische Haushalte für Lebensmittel ausgeben, fließen in den Kauf von Obst und Gemüse.
Für die Verbraucher in Uruguay steht der Konsum von Mate, Obst und hausgemachten Speisen an oberster Stelle. Dies bietet Potenzial für Exporteure von Produkten in diesen Kategorien. Das Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher eröffnet Raum für gesundheitsorientierte Lebensmittel. Es bieten sich Absatzchancen im Bereich biologischer, veganer und vegetarischer Produkte. Die relativ offene Wirtschaft und stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen machen Uruguay als Wirtschaftspartner und Investitionsstandort interessant.
Der Markt für Lebensmittel allgemein in Chile und Uruguay (September 2023)
Am 28. Juni 2019 haben die EU und die MERCOSUR-Staaten (Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay) eine politische Grundsatzeinigung zu den bereits im Jahr 2000 begonnenen Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen – als Teil eines umfassenderen Assoziierungsabkommens – erzielt.
Nächste Schritte sind die Revision und Abstimmung der Texte zwischen der EU und dem MERCOSUR. Uruguay möchte Vollmitglied der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) werden. Aktuell bemüht sich Uruguay entgegen geltender MERCOSUR -Regeln bilateral um Handelsabkommen mit China, seinem wichtigsten Handelspartner, und der Türkei. Es hat außerdem am 1. Dezember 2022 einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Transpazifischen Partnerschaft (CPTPP) gestellt. Uruguay strebt mit einer besseren Einbindung in den Weltmarkt die Optimierung seiner Agrarexporte an.
Die Corona-Krise drückte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2020 um 5,7 Prozent. Um die negativen Folgen der Pandemie auf Beschäftigung und Armut zu verringern, legte die Regierung einen Corona-Hilfsfonds in Höhe von 900 Mio. USD auf. 2021 konnte die Wirtschaft bereits um 4,4 Prozent zulegen. Ein Wachstum in gleicher Größenordnung ist für das laufende Jahr prognostiziert. Damit knüpft Uruguay wieder an die 2019 nur kurz unterbrochene, nahezu 20-jährige Wachstumsphase an. Trotz Rückgang des Wirtschaftsklima-Index im Jahr 2022 genießt Uruguay den Ruf das Land Lateinamerikas mit dem besten Investitions- und Wirtschaftsklima zu sein.
Länderberich Uruguay (Dezember 2022)
Die zwei kleineren Mercosur-Mitgliedstaaten Paraguay und Uruguay haben über die letzten Jahrzehnte ein rasantes Wirtschaftswachstum erlebt und zeigen im südamerikanischen Kontext derzeit eine relativ gute Stabilität, ganz im Gegensatz zu den größeren Nachbarstaaten Brasilien und Argentinien. Dies weckt Interesse auch hinsichtlich ihrer Märkte, die, auch aufgrund der strategischen Lage beider Länder, gerne als Einstieg auf dem Subkontinent genutzt werden. Die starke Konzentration des Konsums auf die Hauptstadtregionen beider Länder vereinfacht zudem die Distribution aufgrund der kurzen Vertriebswege. Während Uruguay jedoch mit seinem regionalen Spitzenniveau hinsichtlich der Kaufkraft und des Konsums einen sehr entwickelten Markt darstellt, steckt Paraguay gerade erst in den Startlöchern und die Bevölkerungsentwicklung und der Modernisierungswandel im Land versprechen viel Potential. Die Märkte für Zucker-, Kakao- und Schokoladenwaren, Knabberartikel, Feine Backwaren und Gebäck, Cerealien und Müsli, sowie Speiseeis, unterscheiden sich entsprechend ähnlich dieser Gesamteinschätzung zwischen den beiden Ländern.
Dabei könnten die fragmentierten Märkte für Süßwaren, Cerealien und Speiseeis in Paraguay, trotz vergleichsweise niedriger aktueller Umsatzgrößen, u. U. stärkere Exportmöglichkeiten entfalten als bspw. die gesättigten uruguayischen Märkte für Süßwaren, Knabberartikel, Feine Backwaren und Speiseeis, die von internationalen Großunternehmen oder lokalen Markengrößen dominiert werden.
Der Markt für Süßwaren und Knabberartikel in Paraguay und Uruguay (Stand: Dezember 2020)