Uruguay
Ländericht
Uruguay verfügt über eine hochproduktive und exportorientierte Landwirtschaft. Sie ist der wichtigste Wirtschaftssektor des Landes. 85 Prozent der Exporte des Landes werden in der Land- und Ernährungswirtschaft erzeugt.
Uruguay zählt 3,38 Millionen Einwohner; der Agrarsektor Uruguays produziert hingegen landwirtschaftliche Erzeugnisse in einem Umfang, der für die Versorgung von rund 30 Miollionen Menschen ausreicht.
Die Landwirtschaft Uruguays verfügt über insgesamt rd. 45.000 Betriebe. Deren Flächenausstattung ist heterogen: rund 55 Prozent der Betriebe bewirtschaften eine Fläche von weniger als 100 Hektar; 26 Prozent verfügen über eine Betriebsfläche von 100 - 500 Hektar, und circa 19 Prozent der Betriebe verfügen über eine Anbaufläche von mehr als 500 Hektar. Der immanente Strukturwandel führt zu einem steten Konzentrationsprozess. In den letzten zehn Jähren nahm die Zähl der kleinen Betriebe immer mehr ab, während die Zähl der über 500 Hektar großen Betriebe leicht anstieg. In der Forstwirtschaft
ist dieser Trend noch stärker ausgeprägt: hier hat die Zähl der kleinen und mittleren Betriebe deutlich abgenommen, während sich die Zähl der Betriebe mit über 500 Hektar Flächenausstattung verdoppelt hat.
Uruguays Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft ist als wichtigste Wirtschaftskraft des Landes für den Export von großer Bedeutung.
Die Regierung ist bestrebt, den Agrarsektor zu fördern und zu diversifizieren. Uruguays Agrarpolitik folgt dem Ziel, die Landwirtschaft verstärkt auf Nachhaltigkeit auszurichten. Der weltweit wachsende Bedarf an Fleisch und Soja lassen eine positive Prognose für die weitere Entwicklung der Agrarwirtschaft des Landes zu.
Die relativ offene Wirtschaft und stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen machen Uruguay als Wirtschaftspartner und Investitionsstandort interessant.
Für die deutsche Ernährungswirtschaft ist der Bezug naturnah erzeugter landwirtschaftlicher Produkte wie Fleisch und Honig von Interesse. Der Bezug weiterer naturnah erzeugter Produkte, zum Beispiel des Ökolandbaus, aber auch der Absatz qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel aus Deutschland, sollten seitens der deutschen Ernährungswirtschaft geprüft werden.
Länderbericht Uruguay (Juli 2021)
Der Markt für Süßwaren und Knabberartikel in Paraguay und Uruguay
Die zwei kleineren Mercosur-Mitgliedstaaten Paraguay und Uruguay haben über die letzten Jahrzehnte ein rasantes Wirtschaftswachstum erlebt und zeigen im südamerikanischen Kontext derzeit eine relativ gute Stabilität, ganz im Gegensatz zu den größeren Nachbarstaaten Brasilien und Argentinien. Dies weckt Interesse auch hinsichtlich ihrer Märkte, die, auch aufgrund der strategischen Lage beider Länder, gerne als Einstieg auf dem Subkontinent genutzt werden. Die starke Konzentration des Konsums auf die Hauptstadtregionen beider Länder vereinfacht zudem die Distribution aufgrund der kurzen Vertriebswege. Während Uruguay jedoch mit seinem regionalen Spitzenniveau hinsichtlich der Kaufkraft und des Konsums einen sehr entwickelten Markt darstellt, steckt Paraguay gerade erst in den Startlöchern und die Bevölkerungsentwicklung und der Modernisierungswandel im Land versprechen viel Potential. Die Märkte für Zucker-, Kakao- und Schokoladenwaren, Knabberartikel, Feine Backwaren und Gebäck, Cerealien und Müsli, sowie Speiseeis, unterscheiden sich entsprechend ähnlich dieser Gesamteinschätzung zwischen den beiden Ländern.
Dabei könnten die fragmentierten Märkte für Süßwaren, Cerealien und Speiseeis in Paraguay, trotz vergleichsweise niedriger aktueller Umsatzgrößen, u. U. stärkere Exportmöglichkeiten entfalten als bspw. die gesättigten uruguayischen Märkte für Süßwaren, Knabberartikel, Feine Backwaren und Speiseeis, die von internationalen Großunternehmen oder lokalen Markengrößen dominiert werden.
Der Markt für Süßwaren und Knabberartikel in Paraguay und Uruguay (Stand: Dezember 2020)