10. bis 15. November 2012
Als größter Nettoagrarimporteur der Welt ist Japan eines der Schwerpunktländer der Außenwirtschaftsaktivitäten des BMELV. Im Rahmen des Besuchs von Bundesministerin Aigner in Japan vom 10. bis 15. November 2012 konnte sich die begleitende Delegation von Vertretern der Agrar- und Ernährungswirtschaft vor Ort ein Bild über die Marktgegebenheiten machen und sich im Austausch mit japanischen Fachleuten informieren. Schwerpunkte der deutschen Delegation aus Verbands- und Unternehmensvertretern bildeten die Bereiche Fleisch und Geflügel sowie Molkereiwirtschaft.
Molkereiprodukte und (in geringerem Umfang) auch Fleisch gehören neben Süßwaren und alkoholischen Getränken zu den wichtigsten Exportprodukten der deutschen Ernährungswirtschaft nach Japan. Obwohl die deutschen Lebensmittelexporte nach Japan im letzten Jahr um 4,2 Prozent leicht angestiegen sind, bleibt der Anteil deutscher Produkte an den japanischen Lebensmittelimporten mit unter einem Prozent gering. Für die deutsche Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, die zu den exportstärksten der Welt gehört, bietet der japanische Markt mit einem geschätzten Volumen von 260 Mrd. Euro noch Raum für eine intensivere Zusammenarbeit. Eine gründliche Vorbereitung und sorgfältige Auseinandersetzung mit den japanischen Gegebenheiten gilt dabei als zentral für einen erfolgreichen Markteinstieg.
Das zentrale Forum der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft, das am 13. November 2012 unter Beteiligung von Bundesministerin Aigner in Tokio stattfand, bot rund 40 geladenen japanischen Unternehmen und Fachbesuchern Gelegenheit, sich im Rahmen von Präsentationen über die Kompetenzen der deutschen Ernährungswirtschaft zu informieren. Für die mitgereisten deutschen Unternehmen gaben japanische Branchenvertreter einen Überblick über die Marktsituation bei Milch- und Fleischprodukten, anschließend gab es die Gelegenheit zum persönlichen Austausch.
Auch die von BMELV und DIHKJ gemeinsam ausgerichtete feierliche Abendveranstaltung anlässlich des 50. Jubiläums der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan stand unter dem Motto "Lebensmittel aus Deutschland" und gab über 400 japanischen Gästen die Möglichkeit, sich unmittelbar von der Qualität deutscher Lebensmittel zu überzeugen.
Das zentrale Unternehmerforum wurde durch ein umfangreiches Begleitprogramm abgerundet, in dessen Rahmen die Delegation Betriebe der Ernährungswirtschaft in Japan besuchte. Zu den Zielen des Besichtigungsprogramms, das zum größten Teil gemeinsam mit der Ministerin absolviert wurde, gehörten unter anderem ein Rinderzuchtbetrieb, eine Milchfarm und ein Teegarten. Im Rahmen von Storechecks konnten sich die deutschen Teilnehmer darüber hinaus ein Bild von Angebot und Preisen im Lebensmitteleinzelhandel machen - japanisches Qualitätsbewusstsein und die Wertschätzung hochwertiger Lebensmittel kommen deutschen Produzenten dabei entgegen.
So überrascht es kaum, dass die Teilnehmer der Delegation ein durchweg positives Fazit ziehen: Nahezu alle deutschen Unternehmen möchten ihr Engagement in Japan in Zukunft weiter ausbauen.
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Länderbericht Japan 2016
