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Argentinien und Deutschland unterhalten seit vielen Jahren einen agrarpolitischen Dialog. Eine gemeinsame Absichtserklärung zwischen dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Landwirtschaftsministerium Argentiniens aus dem Jahr 2013 ist die Grundlage für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Landwirtschaft. Eine weitere gemeinsame Absichtserklärung betrifft die bilaterale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Bioökonomie.
Der Landwirtschaftssektor verfügt über ein großes Potential an natürlichen Ressourcen. Im Jahr 1996 wurde auf einer Fläche von 20 Mio. Hektar Feldbau betrieben. Seitdem hat sich diese Fläche verdoppelt. Gegenwärtig schwankt die jährliche Anbaufläche zwischen 35 und 40 Mio. Hektar. Auch die durchschnittlichen Ernteerträge sind deutlich gestiegen.
Gemäß den Ergebnissen des Agrocenso 2018 gibt es rd. 250.000 landwirtschaftliche Betriebe. Sie bewirtschaften eine durchschnittliche Betriebsfläche von 620 Hektar. Der überwiegende Anteil der Betriebe (55 %) verfügt über eine landwirtschaftliche Nutzfläche von bis zu 100 Hektar. 34 % der Betriebe verfügen über eine Betriebsfläche zwischen 100 und 1.000 Hektar. 11 Prozent der Betriebe haben eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 1.000 bis 10.000 Hektar. 1 % der landwirtschaftlichen Betriebe bewirtschaftet mehr als 10.000 Hektar Agrarland.
Die im Agrarbereich tätigen Primär- und Zentralgenossenschaften Argentiniens haben sich im Dachverband CONINAGRO (Confederación Intercooperativa Agropecuaria) zusammengeschlossen. Dadurch vertritt CONINAGRO nach eigenen Angaben die Interessen von rd. 120.000 landwirtschaftlichen Erzeugern.
Genossenschaften in der pflanzlichen Produktion scheinen weiter verbreitet zu sein als in der tierischen Erzeugung. Neben den Absatzgenossenschaften gibt es auch zahlreiche Bezugsgenossenschaften, die sich auf besondere Leistungen für die Landwirtschaft spezialisiert haben: z. B. Saatgut, Pflanzenschutzmittel, Düngemittel, Futtermittel, Energie, Hafeninfrastruktur und Bodenlaboratorien.
Deutschland ist einer der wichtigsten Handelspartner Argentiniens für die Kategorie der Süßwaren, insbesondere für Schokolade. Im Jahr 2019 war es mit einem Export von 2,1 Mio. USD das wichtigste europäische Land und das drittgrößte in der Weltrangliste. Deutschland gehört zu den drei Ländern, die Schokolade auf den argentinischen Markt liefern. Im Cerealiensegment liegt Deutschland unter den Exportländern an achter Stelle, bei Backwaren auf Platz 11. Trotz der Abwertung des argentinischen Peso (ARS) gegenüber dem Euro können Lebensmittelprodukte aus Deutschland wettbewerbsfähig bleiben, weil sie von den lokalen Verbrauchern als qualitativ hochwertig angesehen.
Der Ernährungstrend in Argentinien, einschließlich der fünf analysierten Kategorien, geht in Richtung gesündere Produkte wie Vollkorn-, zuckerfreie und kalorienarme Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen. Das Angebot für Produkte mit gesundem Anspruch ist 2020 in Argentinien noch gering, was ein mögliches Potenzial für KMU aufzeigt.
Der Markt für Süßwaren und Knabberartikel in Argentinien (Dezember 2020)